Papua-Neuguinea
Wild, bunt, aufregend, arm, herzlich und gefährlich: Papua-Neuguinea gilt als “last frontier of civilisation“ gleichbedeutend mit dem Ende der Zivilisation. Die Infrastruktur ist rudimentär, das Reisen teuer, aber dafür sind die Einblicke in die unterschiedlichen Kulturen des Landes spektakulär. Viele Regionen sind Tagesmärsche von der nächsten Straße entfernt. Es gibt wenig Strassen in Papua-Neuguinea, noch weniger geteerte Strassen und man ist auf kleine Flugzeuge angewiesen, die zum Teil auf ungeteerten Pisten im Urwald landen. Unsere Hauptmotivation der Reise war der Besuch des Goroka Festivals auf dem Hochland und – nachdem wir begeisterte Taucher sind – wollten wir die Unterwasserwelt Papua-Neuguineas entdecken.
Die Goroka Show ist eine bekannte Stammesversammlung und Folklorefestival in Papua-Neuguinea. Es ist ein „Sing-Sing“, das jedes Jahr in der Nähe des Unabhängigkeitstages des Landes in der Stadt Goroka, der Hauptstadt der Provinz Eastern Highlands, stattfindet. Manche Stämme sind bis zu einer Woche in dem unzugänglichen Hochland unterwegs um an dem Festival dabei zu sein. Dabei teilnehmen zu dürfen ist wie das Blättern in einem alten Völkerkundehandbuch.
Obwohl wir fast ausschliesslich individuell, am liebsten ohne viel Vorplanung reisen – haben wir diese Reise auch wegen Sicherheitsbedenken durch „Pazific Travel House“ planen und buchen lassen, ein Reiseveranstalter, der auf Reisen in Ozeanien und Tauchen spezialisiert ist.
Obwohl wir dort einige Male mit gewalttätigen Auseinandersetzungen konfrontiert wurden, war die Reise für uns ein Eintauchen in eine andere Welt und Zeit und sicherlich einer unserer ungewöhnlichsten Reisen.
Papua Neuguinea gehört zu den interessantesten Tauchdestinationen der Welt. Tauchgebiete wie Milne Bay, Kimbe Bay, Bismarck Sea oder Kavieng sind Ausgangspunkte für fantastische Tauchgänge. Die Unterwasserwelt ist unberührt mit einem Artenreichtum, der doppelt so hoch ist, wie im Roten Meer.
Goroka-Show in Papua-Neuguinea. Exotische Vielfalt und kulturelle Farbenpracht in einem der interessantesten Länder der Erde, nicht umsonst auch als “Last Frontier of Civilisation” bezeichnet
Liveaboard In Raja Ampat und Misool mit der Mermaid 1, Tauchen mit Walhaien und Delphinen bei den Triton Divers in Süden West-Papuas, eines der entlegensten Tauchgebiete in Indonesien, Aufenthalt in verschiedenen Homestays in Raja Ampat
Einige Fakten zu Papua-Neuguinea
- Zweitgrößte Insel der Erde mit dem drittgrößten Regenwald;
- 8 Mio. Einwohner, mehr als 700 Stämme mit über 800 verschiedenen Sprachen die keine gemeinsame Wurzel haben
- Der Großteil der Bevölkerung lebt in dem schwer zugänglichen Hochland.
- Papua Neuguinea liegt auf dem pazifischen Feuerring und zählt mehrere aktive Vulkane.
In der ersten Woche erlebten wir gleich ein Erdbeben der Stärke 7.3, zum Glück ohne gravierende Schäden. - Es gibt unzählige Inseln mit paradiesischen Riffen und vielfältiger intakter Unterwasserwelt
- Höchster Berg ist der Mount Wilhelm 4.500 m – es gibt dort auch Schneefall
- Einziges Land mit einer giftigen Vogelart (giftige Federn)
- Das Leben ist in traditionellen Clans organisiert, oft unter einfachen Verhältnissen. Blutige Stammeskriege gibt es leider immer noch. Meist entzünden sich die Konflikte an Land- und Grenzfragen.
- In den unzugänglichen Gebieten des Hochlandes herrscht häufig noch der Glaube an Magie und Zauberei. Gewalt und Ermordung von Frauen im Zusammenhang mit Hexenverfolgung ist leider wieder auf dem Vormarsch. Anbei der Link zu einer Schweizer Nonne, die im südlichen Hochland von Papua-Neuguinea lebt und sich besonders für verfolgte Frauen und gegen die Hexenverfolgung einsetzt. : http://www.sr-lorena.ch
- Das Kauen von Betelnüssen ist in Papua-Neuguinea sehr stark verbreitet. Es scheint auch toleriert zu sein, dass bereits Kinder Betelnüsse kauen. Die berauschende Wirkung soll sehr stark sein, schnell abhängig machen, jedoch auch orale Erkrankungen verursacht.
- Die Kriminalität in Papua-Neuguinea ist insgesamt sehr hoch, insbesondere in der Hauptstadt Port Moresby und im Hochland. Dadurch ist individuelles Reisen in Papua-Neuguinea kaum möglich. In der Regel können die Resorts nicht ohne lokale Begleitung verlassen werden – natürlich gibt es auch hier einige Ausnahmen.
Im direkten Kontakt empfanden wir die Papua als ausgesprochen herzliche und freundliche Menschen. Wir hatten jedoch während unserer Reise mehr als einmal die Erfahrung gemacht, dass sich dies situationsbedingt blitzschnell ändern kann und man mit Gewalt konfrontiert wird. - Der nördliche Teil Papua-Neuguineas war von 1884 bis 1914 deutsche Kolonie. Noch heute weisen viele geographische Bezeichnungen auf die gemeinsame Geschichte hin, so zum Beispiel der höchste Berg des Landes, Mount Wilhelm, in der Bismarck-Bergkette. Interessant ist eine ungewöhnliche und nahezu ausgestorbene Sprache, „Unserdeutsch“ – die weltweit einzige deutschbasierte Kreolsprache.